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Aufbau des ersten Settings
Experimentieren mit Volumetric Video im Programm Vologram
Weiteres Setting zum Erproben von Volumetric Video
Einblicke in den Aufbauprozess
Arbeiten mit der Software Depthkit

Hybrides Theater – eine Kollaboration mit dem GRIPS theatAR Projekt

Wann

Januar/Februar 2023

Wo

Alter Lesesaal, Straße des 17. Juni 135

Studierende / Studiengänge

Studierende aus der New Media Class und MA Design & Computation

Beteiligung InKüLe

Technologische Expertise und Ausstattung

Begleitet

Mariam Rafehi

Text

Sabine Huschka, Mariam Rafehi

Im Rahmen einer interdisziplinären Kollaboration von InKüLe mit dem Forschungsprojekt GRIPS theatAR haben wir mit Blick auf digitale Darstellungsformen im Theater ein Setting für ein hybrides Theater erarbeitet. Das Projekt GRIPS theatAR setzte sich mit der Frage auseinander, wie sich Augmented Reality (AR) in den Arbeitsalltag am Theater einbeziehen lässt. Unser Projekt erkundete in dieser Zeit die Möglichkeiten von Volumetric Video Technologien in ihren Aufnahmeoptionen von 3-dimensionalen Darstellungen.

Gerade für die performativen Künste eröffnen jene Aufnahmen partizipative Formate, die es gemeinsam mit dem GRIPS Theater in ihren darstellungsspezifischen Prozessen zu erkunden galt. Wie verändern Volumetric Videos im Kontext von AR den künstlerischen Arbeits- und Darstellungsprozess im Theater? Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung erarbeitete InKüLe ein Setting zur Aufnahme von Schauspieler:innen, um ihre Körper/Bewegungen in den digitalen Raum zu übertragen und als Augmented Reality sichtbar zu machen. Das Ziel war, AR mit der physischen Theaterbühne zu verbinden, sodass die Zuschauenden Passagen eines Theaterabends durch ihr Handy betrachten können, um auf der Bühne digitale 3D-Objekte zu sehen und darstellungsästhetisch zu erleben. Damit entsteht ein hybrides Theatererlebnis, dem eine neue Form des künstlerisch-konzeptionellen Ausdrucks innewohnt.

Körper/Bewegungen im digitalen Raum

Das technische Experiment

Während der Kollaboration wurde die Aufnahme von Volumetric Video und dessen Übertragung in AR erprobt. Hierzu arbeiteten das InKüLe und GRIPS theatAR Team mit verschiedener Software: Brekel, EF EVE, Depthkit und Vologram. Brekel und EF EVE sind beide kostengünstige Programme, die allerdings noch technische Fehler aufweisen und zudem sehr große Ergebnisdateien produzieren. Zur Übertragung in AR eignen sich diese großen Dateien nicht, daher wurde mit der Depthkit Studio Testversion – für 30 Tage unentgeltlich erhältlich – gearbeitet. Die Depthkit Studio Software kann in Kombination mit vier oder mehr Kinect Kameras benutzt werden, die den Körper in Bewegung von 4 Perspektiven aufnehmen und zu einem animierten 3D-Objekt zusammenschneiden. Mehrere Azure Kinect Geräte miteinander zu verbinden erhöht für die Aufnahme deutlich den Grad an Realismus, da eine Szene aus mehreren Winkeln und Perspektiven erfasst wird. Dieser Arbeitsansatz birgt großes Potential für Dokumentationen und kreative Prozesse im Kontext von AR. Doch bleibt zu beachten, dass dieses Format einen sehr leistungsstarken PC und die Fähigkeit erfordert, einen komplexen digitalen Workflow zu beherrschen. Das Depthkit Online Archiv indessen stellt hierbei eine sehr detaillierte Dokumentation des Arbeitsprozesses zur Verfügung, die das Erlernen der Software mit den entsprechenden Hardware-Anforderungen sehr erleichtert.

Im Vergleich zu den drei anderen Softwareanwendungen – Brekel, EF EVE, Depthkit –, die ebenso vier Kameraperspektiven zu einem Hologramm zusammenschneiden können, lässt sich mit Vologram mit nur einem iPad arbeiten. Zudem wird diese Software als Freeware angeboten. Vologram nimmt ein 5-Sekunden Video der Person auf und das 2-dimensionale Video wird durch einen KI-unterstützen Algorithmus in 3D umgewandelt. Die KI entwirft hierzu eigenständig einen Hintergrund für die aufgenommene Person, was zu interessanten aber ungenauen Ergebnissen führt. Aus diesem Grund wurde in der Kollaboration mit dem GRIPS theatAR mit Depthkit gearbeitet.  

Volumetric Video in der künstlerischen Lehre

Überführung der Kooperation in ein Workshop Format

Aus der Zusammenarbeit mit dem GRIPS theatAR Projekt wurde deutlich, dass Digitalität auch im Theaterbereich kreativ genutzt werden kann. Welche Einsatzmöglichkeiten von Volumetric Video in der künstlerischen Lehre bestehen, wurde im Anschluss an die Zusammenarbeit mit dem GRIPS Theater in einem 90-minütigen Workshop-Format mit Studierenden erprobt. In dem Workshop wurden die Ergebnisse der Kollaboration vorgestellt und die Studierenden hatten danach die Möglichkeit, mit Depthkit Studio und Vologram zu experimentieren.

Dieser Workshop stieß auf ein großes Interesse der Studierenden und initiierte ihre Experimentierfreude, Vologram KI-Algorithmen herauszufordern, um innovative und unerwartete Volumetric Captures zu erstellen. Die Vologram Freeware in Kombination mit dem leichtanwendbaren iPad bietet – so unsere Erkenntnis – eine gute weil leicht zugängliche Möglichkeit, Volumetric Video in der künstlerischen Lehre einzusetzen.

Einrichtung des Settings für den Workshop